Nachhaltigkeit macht Arbeitgeber attraktiver für Bewerber und Mitarbeiter

Posted on 12 Oktober 2023 In Neuesten Nachrichten

Um neue qualifizierte Fachkräfte zu finden und dauerhaft zu binden, müssen Unternehmen überzeugende Argumente liefern. Ein angemessenes Gehalt allein reicht da längst nicht mehr aus. Unternehmerische Werte und Ziele sowohl in Bezug auf die eigenen Mitarbeitenden und das interne Arbeitsumfeld, aber vor allem auch im gesellschaftlichen Kontext werden von Bewerbern genau unter die Lupe genommen. Das Thema Nachhaltigkeit steht dabei besonders im Fokus. Für 40 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland ist es persönlich in hohem Maße wichtig, dass sich ihr Arbeitgeber nachhaltig engagiert. 

Proaktives Engagement kommt bei Bewerbern gut an

Laut einer Studie des Kölner Marktforschungsinstituts HEUTE UND MORGEN begrüßen es drei Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland ausdrücklich, wenn sich der eigene Arbeitgeber nachhaltig engagiert. Und schon jeder vierte Beschäftigte kann sich nicht mehr vorstellen, zukünftig für ein Unternehmen zu arbeiten, das keine Nachhaltigkeitsziele verfolgt. Welche Ziele das im Konkreten sind, ist dabei erst einmal nebensächlich. Wichtig ist für Bewerber wie für Beschäftigte aber, dass der Arbeitgeber die Ziele proaktiv angeht und sein Engagement ernst gemeint und transparent ist. Passive Spenden an gemeinnützige Organisationen oder Greenwashing- Strategien können da nicht überzeugen.

Arbeitgeber schätzen sich in Sachen Nachhaltigkeit besser ein als ihre Mitarbeiter

Die IHK-Nachhaltigkeitsumfrage unter 225 Unternehmen hat kürzlich ergeben, dass bereits 80 Prozent der Arbeitgeber mit mehr als 250 Mitarbeitern nachhaltig wirtschaften – auch um auf diese Weise ihre Employer Brand zu stärken. Sie haben erkannt, dass vor allem die jüngere Generation gezielt nach Arbeitgebern sucht, die ihre Werte teilen und sich in puncto Nachhaltigkeit engagieren. Aus Sicht der Arbeitnehmer fällt das Zeugnis allerdings nicht ganz so glorreich aus. Glaubt man der Trendstudie von HEUTE UND MORGEN hat nur in jedem fünften Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit aus Sicht der Mitarbeiter einen vorrangigen Stellenwert. 

Wer Gutes tut, sollte auch darüber reden

Dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer den Status Quo der Nachhaltigkeit unterschiedlich bewerten, kann daran liegen, dass Unternehmen ihr Engagement nicht ausreichend kommunizieren. „Tue Gutes und rede darüber“ ist eine notwendige Strategie, um nicht nur Kunden, sondern auch Bewerber sowie die eigene Belegschaft für sich zu gewinnen. Damit nachhaltiges Engagement also einen positiven Effekt auf die Arbeitgeberattraktivität hat, müssen Recruiter die damit einhergehenden Maßnahmen, Initiativen und Erfolge in ihre Bewerberkommunikation einfließen lassen. Allerdings in einem gesunden und glaubwürdigen Maß. Brüstet sich der Arbeitgeber zu sehr mit seinem Engagement, kann das schnell unattraktiv wirken.

So nutzen Sie Nachhaltigkeit für Ihr Employer Branding 

Das Employer Branding, also die Image-Gestaltung des Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber, spielt für eine erfolgreiche  Recruiting-Strategie eine zentrale Rolle. Mit den folgenden Tipps können Sie Ihr soziales Engagement nutzen, um sich als attraktiver und verantwortungsvoller Arbeitgeber zu positionieren und die Mitarbeiterbindung zu stärken:

  • Entwickeln Sie eigene Ideen für mehr Nachhaltigkeit. Das kommt bei den Mitarbeitern besser an als kopierte Konzepte oder einfache Spendenaktionen.
  • Entwickeln Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern neue Nachhaltigkeitsinitiativen. Diese sind meist gute Ideengeber. Zudem fördert eine hohe Beteiligung der Kollegen die Motivation und die Mitarbeiterbindung.
  • Lassen Sie Ihre Mitarbeiter als authentische Botschafter für ihre Arbeitgebermarke zu Wort kommen. Unterstützen Sie sie mit passendem Content für ihre sozialen Netzwerke oder lassen Sie sie selbst Stories zum Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen kreieren. 
  • Versuchen Sie als Unternehmen, Nachhaltigkeit möglichst ganzheitlich umzusetzen. Es ist unglaubwürdig, wenn Sie auf der einen Seite aufwendige Initiativen zum Klimaschutz starten, aber gleichzeitig nicht auf Emissionsvermeidung oder den Einsatz ressourcenschonender Materialien achten.
  • Kommunizieren Sie auf Ihrer Karriereseite Ihr Engagement und berichten Sie über entsprechende Initiativen – wenn möglich mit konkreten Beispielen und Fakten, die den Erfolg Ihrer Bemühungen belegen. 
  • Weisen Sie bereits in Stellenanzeigen auf Ihre soziale Verantwortung und Ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit hin, um den Erwartungen vieler Bewerber gerecht zu werden.       

Der Weg ist lang, lohnt sich aber

Glaubwürdiges soziales Engagement lässt sich nicht von heute auf morgen beschließen und umsetzen. Arbeitgeber, die nachhaltiges Handeln fest in ihrer Unternehmenskultur verankern wollen, brauchen einen langen Atem. Zum einen ist es gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht immer einfach, ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig zu handeln. Zum anderen stellen komplexe gesetzliche Vorgaben und Nachweispflichten vor allem für kleinere Unternehmen eine finanzielle Belastung dar. Last but not least ziehen die eigenen Mitarbeiter meist nur so lange am Nachhaltigkeitsstrang, solange das nicht zu Lasten privater zeitlicher oder finanzieller Ressourcen geht. 

Und dennoch: Umsichtiges und nachhaltiges Handeln hilft letztendlich nicht nur unserer Umwelt. Auch Arbeitgeber profitieren, wenn sie Nachhaltigkeit als festen Baustein in ihre Unternehmenskultur integrieren. Dann nämlich sind sie für Bewerber deutlich attraktiver und können zudem ihre bestehenden Mitarbeiter länger im Unternehmen halten. Zwei Argumente, die gerade im anhaltenden Fachkräftemangel schwer wiegen. 

Quellen: https://persoblogger.de/

www.ihk.de/osnabrueck/servicemarken/aktuell/pressemeldungen/pressemeldungen-2023/juni-2023/nachhaltigkeit-steigert-arbeitgeberattraktivitaet–5853436 


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