DAS COMEBACK DER EHEMALIGEN – WELCHE VORTEILE HAT REHIRING?

Posted on 10 Oktober 2023 In Neuesten Nachrichten

Der demografische Wandel unserer Gesellschaft und der damit einhergehende anhaltende Personalmangel stellt Unternehmen unverändert vor ernsthafte Herausforderungen. Innovative Lösungen sind gefragt, die berücksichtigen, dass junger Talentnachwuchs auch in den kommenden Jahren eher spärlich gesät sein wird. In diesem Zusammenhang gewinnt das Rehiring oder auch „Bumerang-Hiring“  von ehemaligen Mitarbeitern immer mehr an Bedeutung. Durch die gezielte Rückgewinnung ehemaliger Talente eröffnen sich Unternehmen nicht nur neue Möglichkeiten, den Personalmangel zu bewältigen. Sie profitieren gleichzeitig auch von einer Reihe bemerkenswerter Vorteile. Wir werfen einen genaueren Blick auf das Phänomen des Rehirings und zeigen Ihnen, warum diese Recruiting-Strategie so effektiv ist.

Warum es gut ist, dass man sich immer zweimal im Leben sieht

Die Rückgewinnung ehemaliger Mitarbeiter kann für Personalabteilungen vor allem aus Zeit- und Kostengründen ein wahrer Segen sein. Aber auch Fachabteilungen sind dankbar für neue Kollegen, die in kürzester Zeit vollumfänglich einsetzbar sind und ihre Aufgaben wie alte Hasen erledigen. Das sind die beiden großen Pluspunkte, die das Rehiring für Arbeitgeber bringt.

  • Time to hire sinkt dank kultureller Passung und schnelleren Einstellungsprozessen

Ehemalige Mitarbeiter sind bereits mit der Unternehmenskultur, den Arbeitsabläufen und den Kollegen vertraut. Dies ermöglicht eine nahtlose Wiedereingliederung und trägt dazu bei, den Einstellungsprozess erheblich zu beschleunigen. Während neue Mitarbeiter oft eine gewisse Anlaufzeit benötigen, um sich einzuleben, ist der Cultural Fit bei ehemaligen Mitarbeitern von Beginn an gegeben. Es steht also nicht zu befürchten, dass der zurückgewonnene Kollege sich nicht wohlfühlt und schon nach kurzer Zeit wieder kündigt.

  • Höhere Produktivität durch minimale Einarbeitungszeit und reibungsloses Onboarding

Der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Einarbeitung von neuen Mitarbeitern ist nicht zu unterschätzen. Ehemalige Mitarbeiter hingegen sind bereits mit den Prozessen, Tools und Verantwortlichkeiten im Unternehmen vertraut, was die Einarbeitungszeit auf ein Minimum reduziert. Dies spart Personalabteilungen nicht nur Zeit und Ressourcen, sondern ermöglicht es dem Unternehmen auch, mit neuen „alten“ Talenten schnell wieder die volle Produktivität zu entfalten und flexibler auf sich ändernde Marktbedingungen zu reagieren.

So stellen Sie die Weichen für erfolgreiches Rehiring

Um die eben genannten Vorteile nutzen zu können, ist vorausschauendes, strategisches Handeln nötig. Wer Rehiring dem Zufall überlässt, verspielt wertvolles Recruiting-Potenzial. Personaler sollten daher vor allem die folgenden drei Punkte beachten:

  1. Über einen Talentpool mit ehemaligen Mitarbeitern in Kontakt bleiben

Will man ehemalige Mitarbeiter möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt wieder einstellen, sollte man sie nicht aus dem Auge verlieren. Die Kontaktpflege über einen Talentpool ist daher eine wesentliche Komponente beim Bumerang Hiring. Über einen Talentpool können Recruiter die Kompetenzprofile ehemaliger Mitarbeiter effizient verwalten und sie bei passender Gelegenheit gezielt ansprechen. Mit klugen Talentpool-Strategien, wie etwa der Versand regelmäßiger Newsletter oder die Einladung zu Alumni-Veranstaltungen, bleiben Sie als Arbeitgeber positiv im Gedächtnis und können so die Lust auf ein Revival der guten alten Zeiten wecken.

  1. Im Guten auseinandergehen durch reibungsloses Offboarding

Wenn ein Arbeitnehmer mit Wut im Bauch, enttäuscht oder desillusioniert das Unternehmen verlässt, ist die Chance auf ein „zweites Mal“ denkbar gering. Ein positiver Abschied ist daher entscheidend, um die Chance auf ein Rehiring zu wahren. Ein reibungsloses Offboarding beinhaltet eine klare Kommunikation über die Gründe für das Ausscheiden, den Abschiedsprozess und mögliche Rückkehrmöglichkeiten. Dies hinterlässt einen guten Eindruck und erleichtert den Wiedereintritt, wenn die Zeit gekommen ist.

  1. Feedback einholen, um Kündigungsgründe zu erkennen

Eine Kündigung erfolgt nie grundlos. Als Arbeitgeber sollte Ihnen langfristig daran gelegen sein, negative Ursachen für die Kündigung eines wertvollen Mitarbeiters zu beseitigen. Bitten Sie daher den scheidenden Mitarbeiter um ehrliches Feedback. Nutzen Sie diese Informationen, um Verbesserungen vorzunehmen und die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten. Kommunizieren Sie die Verbesserungen und zeigen Sie auf diese Weise, dass Sie sich als Arbeitgeber auch Kritik zu Herzen nehmen.

  1. Professionalität durch automatisierte Prozesse

Auch wenn viel Zeit ins Land gegangen ist, darf der Mitarbeiter von seinem Ex-Arbeitgeber erwarten, dass der Bewerbungsprozess nicht bei Null anfängt und bestimmte Kenntnisse zu seiner Person nach wie vor vorhanden sind. Ein modernes ATS hilft bei der automatisierten Verwaltung von Bewerberdaten – auch über Jahre hinweg. Bei Bedarf können Ehemalige dann schnell und effizient wieder eingestellt werden. Smarte Prozessautomatisierung sorgt für mehr Professionalität und entlastet zudem das Recruiting.

Fazit: Aus Fehlern lernen und positiv im Gedächtnis bleiben

Mit einem durchdachten Rehiring können Arbeitgeber den Kontakt zu talentierten, motivierten und bereits vertrauten Arbeitskräften halten. Angesichts des sich weiterhin verschärfenden Wettbewerbs auf dem Arbeitsmarkt wird diese Strategie künftig weiter an Bedeutung gewinnen. Unternehmen sollten proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ehemalige Mitarbeiter in ihre Kommunikation einzubeziehen und für Rückkehrer Türen offen zu halten. Dies erfordert auch eine sorgfältige Analyse der Gründe für das Ausscheiden, die Umsetzung von Verbesserungen und das dauerhafte Bestreben nach einer attraktiven Unternehmenskultur. Vor allem aber bedarf es einer konsequenten Kontaktpflege über einen Talentpool, um den ehemaligen Kollegen als attraktiver Arbeitgeber im Gedächtnis zu bleiben.


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